Allgemeines

Auszug aus dem Schulprogramm des Gymnasialen Schulzentrums Wittenburg

Kooperative Gesamtschule
Schulträger: Landkreis Ludwigslust-Parchim

„Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein.“
P. Rosenthal; Unternehmer

Angesichts der politischen und demografischen Entwicklung im Landkreis Ludwigslust war die Gründung der Kooperativen Gesamtschule 2011, zunächst benannt als Gymnasiales Schulzentrum, eine zukunftsweisende Entscheidung für den Bildungsstandort Wittenburg.  Durch den Zusammenschluss der Regionalen Schule und des Gymnasiums unter einer organisatorischen und pädagogischen Führung gibt es nunmehr vielfältige Möglichkeiten der Zusammenarbeit, z.B. im Ganztagsschulbereich oder auf dem Gebiet der Wahlkursarbeit und vor allem im kollegialen Austausch. Die schulartunabhängige Orientierungsstufe dieses Schulzentrums kann verbessert aus der Sicht beider Bildungsgänge betrachtet und gelenkt werden.

Das Gymnasiale Schulzentrum Wittenburg für die Schülerinnen und Schüler beider Bildungsgänge zu einem gemeinsamen modernen Lernort zu entwickeln, der engagierte, weltoffene junge Menschen mit zukunftsorientierten Chancen in Beruf und Studium in das Leben entlässt, das ist die pädagogische Perspektive, von der aus wir unsere Aufgabe als Schule betrachten.

Das Gymnasiale Schulzentrum Wittenburg ist im Mai 2016 zur Unesco-Projektschule ernannt worden. Wir engagieren uns seit dem Schuljahr 2009/10 im Verbund der Unesco-Projekt-Schulen des Landes Mecklenburg-Vorpommern und gehören somit zu den 8 Schulen unseres Landes, die hier in diesem Netzwerk zusammenarbeiten.

Eine wichtige Aufgabe für das Gymnasialen Schulzentrums Wittenburg ist es, die Idee der Unesco-Projekt-Schulen mit den Themenbereichen:

  • Menschenrechts- und Friedenserziehung,
  • Interkulturelle Kompetenz,
  • Umwelt,
  • Globale Entwicklung

in den Schulalltag immanent zu etablieren. Neben der unterrichtlichen Arbeit richten sich auch Projekte in den Jahrgangsstufen an den Leitgedanken der UNESCO aus.

Spannungsreich und kulturell vielfältig, problematisch und von sozialem Engagement geprägt, stellt sich die nähere Lebenswelt für unsere Schülerschaft dar. Diese gesellschaftlichen Bedingungen zu verstehen und einzubeziehen in unsere Arbeit, begleitet den Prozess unserer Schulentwicklung seit Jahren. Die rasante Entwicklung der Globalisierung der Wirtschaft, der Wissenschaften und der Technologien, insbesondere der Informationstechnologie, sowie die Veränderung des Arbeitsmarktes und seiner Anforderungsprofile fordern neue Fähigkeiten von unseren Schülern/innen. Wir erkennen die Bedeutung hoher Qualifikationen an und wollen unsere Schülerinnen und Schüler dahingehend befähigen und begleiten.

Welchen Anteil auf dem Weg zu einer guten Allgemeinbildung muss unsere Schule leisten? Die Bildungsaufgabe, der wir uns stellen, lässt sich mit folgenden Fragen zum Ausdruck bringen:

  • Wie kann es gelingen, in einer sich schnell verändernden und höchst widersprüchlichen Welt Persönlichkeiten zu bilden, die dem Leben offen gegenüberstehen und die die Voraussetzungen haben, es zu meistern?
  • Wie können wir die Bedingungsdefizite unseres Einzugsbereiches ausgleichen, um den Schülern/innen gute Möglichkeiten für den weiteren Bildungsweg zu schaffen?
  • Wie können sie lernen, sich für die Erhaltung menschlicher Normen einzusetzen, soziale Verantwortung zu übernehmen und sich mit den globalen und lokalen Problemen der Welt engagiert und zuversichtlich auseinanderzusetzen?

Die Gestaltung des Unterrichts verändert sich und stellt uns vor neue Aufgaben. Fachliches und überfachliches Lernen sind neu zu gewichten. Der erweiterte Lernbegriff stellt neue Anforderungen. Auch für das fachlich-systematische Lernen wächst die Bedeutung des Methodischen, Strategien des Wissenserwerbs werden wichtiger. Es bleibt zentrales Anliegen unserer Schule, den wissenschaftlichen Zugang zum Verständnis der Welt zu ermöglichen, nicht nur in Form der schlichten Wissensvermittlung, sondern auch als forschendes Lernen. In diesem Kontext nimmt die Entwicklung von Methodenkompetenz eine Schlüsselstellung ein.

Wir müssen die Themen- und Aufgabenkomplexe so bestimmen, dass sie den universellen Problemlagen Rechnung tragen, aber auch mit den Lebenswelten unserer Schülerschaft verknüpft sind. Die Methoden des Lernens sollen den Lernweisen und Möglichkeiten der Kinder und Jugendlichen angemessen sein. Dazu bedarf es sorgfältiger Recherchen zu den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen, was auf welcher Stufe sinnvoll gelernt werden kann, welche Verfahren die richtigen sind, wie man Lernen sinnvoll strukturiert.

Unser Verständnis von Schulentwicklung verlangt von Lehrerinnen und Lehrern, dass sie sich selbst und ihre Professionalität weiterentwickeln, indem sie sich über die Belange des einzelnen Faches hinaus mit anderen über die Gestaltung der Schule, ihre Ziele, Aufgaben und Möglichkeiten verständigen. Neben die Fachkompetenz tritt die Bereitschaft zur Kommunikation und Kooperation und pädagogischer Fortbildung.

Für die Gestaltung von Schulleben und Unterricht ist es wichtig, dass wir Wissensvermittlung und Persönlichkeitsbildung zueinander in Beziehung setzen. Die Vermittlung gemeinsamer Lernerfahrungen von Schülern mit unterschiedlicher Lernvoraussetzung ist dabei die besondere Chance einer Kooperativen Gesamtschule. So können in schulzweigübergreifenden Projekten, Wahlkursen, GTS-Angeboten Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichen geistigen, praktischen, musischen oder sozialen Begabungen zusammenarbeiten. Das gemeinsame Schulleben an einer KGS kann so erheblich dazu beitragen, ein besseres Verständnis füreinander und Toleranz im Miteinander zu entwickeln, Vorurteile abzubauen und hilft, eigene Stärken und Schwächen zu erkennen. In diesem Sinne stellt die Beschulung von Kindern und Jugendlichen mit besonderem Förderbedarf eine große Herausforderung für unsere Schule dar. Um ein inklusives Bildungssystem erfolgreich einzuführen und umzusetzen sind wir auf der Suche nach einem angemessenen Weg.

Der Veränderungsprozess muss stets für alle transparent sein, indem die Teilergebnisse dem Kollegium, der Elternschaft und der Schülerschaft vorgestellt werden. Es bedarf eines breiten Konsenses aller an Schule Beteiligter sowie verlässlicher Rahmenbedingungen.

Das Ziel der Schulentwicklung des Gymnasialen Schulzentrums ist die „gute Schule“.

„Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein.“
P. Rosenthal; Unternehmer

Qualitätsleitbild der Kooperativen Gesamtschule Wittenburg

  • die Entwicklung zu mündigen, vielseitig entwickelten Persönlichkeiten mit Toleranz und Verantwortungsbewusstsein,
  • Persönlichkeiten, die selbstständig ihre Entscheidungen treffen und aktiv und verantwortungsvoll am Leben teilnehmen,
  • die Verbundenheit der Schüler mit ihrer natürlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Umwelt.

Die Anerkennung dieser Bildungsvorstellungen hat Konsequenzen für die Orientierung und das praktische Handeln aller beteiligten Gruppen. Die Bewältigung künftiger Aufgaben in Ausbildung, Beruf und Studium erfordert vielfältige und umfangreiche Qualifikationen und Kompetenzen.

Um diese Zukunftsfähigkeit zu erreichen, erwarten wir

von den Schülern/innen:

Anstrengungsbereitschaft und persönliches Engagement bei der Entwicklung bzw. Aneignung von

  • sozialen Kompetenzen wie Teamfähigkeit, Selbstdisziplin, Ausdauer, Toleranz, Respekt, Verantwortung für sich selbst, den Mitmenschen und die Umwelt, Kritik- und Konfliktfähigkeit,
  • Verständnis und Toleranz zur Erschließung fremder Kulturen und Sprachen, Werte und Normen, d. h. interkulturelle Kommunikationsfähigkeit,
  • methodischen Fertigkeiten mit dem Ziel des selbstständigen Wissens- und Könnenserwerb,
  • Kreativität und Neugier,
  • bewusstem Umgang mit moderner Technologie, insbesondere in den Bereichen der Kommunikationstechnologie (IT) und der Medien,
  • Regeln der demokratischen Mitarbeit in den durch Schülern/innen mit zu besetzenden Gremien (z. B. Schülervertretung, Schulkonferenz),

von den Lehrern/innen:

  • fachliches und pädagogisches Engagement im Bewusstsein für die Verpflichtung zur Werteerziehung und die Förderung der Persönlichkeitsentwicklung,
  • die Weiterentwicklung der fachlichen Methoden und Sozialformen des Unterrichts mit dem Ziel, die Selbständigkeit und Kreativität, die

Leistungsbereitschaft und die intellektuellen Fähigkeiten der Schüler/innen zu fördern,

  • die weitere Öffnung des Unterrichts für das Umfeld der Schule und die Lebenswelt der Schüler/innen einschließlich der Medien,
  • die Abstimmung von Leistungsanspruch und Verfahren der Leistungsmessung,
  • die Anpassung und Konkretisierung der Rahmenpläne sowie deren Ergänzung im Bereich von Methodik und Zielsetzung unter schulspezifischer Perspektive,
  • die Bereitschaft, sich auf einen längeren Lernprozess und neue Formen fachlicher und pädagogischer Fortbildung einzulassen,
  • das Engagement zur Mitarbeit in Gremien (z. B. Teams, Konferenzen)

und von den Eltern:

  • die Unterstützung des Programms und aktive, kontinuierliche Mitarbeit,
  • die Anerkennung des Erziehungsauftrags als Aufgabe mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung und Verantwortlichkeit, aber gemeinsamer Zielsetzung,
  • die aktive Unterstützung ihrer Kinder und die bewusste Einbeziehung der Lernförderung der Kinder in die Gestaltung des familiären Lebens,
  • das auch nach außen gewandte Engagement zum Wohl der Schule, wo dies gesellschaftlich und politisch erforderlich ist,
  • die Mitarbeit in von Eltern zu besetzenden Gremien (z. B. Schulelternrat, Schulkonferenz, Elternhilfe).

Bei allen Festlegungen der Aufgaben der einzelnen Teilnehmer und Verantwortlichen am Bildungs- und Erziehungsprozess ist es von fundamentaler Bedeutung, die systemhafte Vernetzung aller bewusst wahrzunehmen und zu gestalten. Nur in einem klugen und konstruktiven Miteinander lassen sich für die Schüler/innen die optimalen Ergebnisse der persönlichen Entwicklung gestalten. Ein/e Schüler/in, ein/e Lehrer/in, ein Elternhaus kann nur in einer vertrauensvollen Atmosphäre, geprägt von Verlässlichkeit und Verantwortungsbewusstsein, die schweren umfangreichen Aufgaben dieses Prozesses lösen.

Die Schule trägt wesentlich Mitverantwortung für die Gestaltung und Weiterentwicklung der zukünftigen Gesellschaft und muss ihre Schülerinnen und Schüler dabei unterstützen, sich auf den Weg in eine berufliche Ausbildung und auf die Anforderungen eines Hochschulstudiums vorzubereiten.

Dazu gehört

  • die Berufsfrühorientierung zu fördern und den Schülern so bei der Berufswahl zu helfen. Unsere Schüler werden umfassend mit Berufsfeldern vertraut

gemacht und können sich entsprechend ihrer Fähigkeiten und Leistungen für einen Beruf entscheiden. Wesentliche Grundsätze der individuellen Bewerbung werden mit den Schülern trainiert,

  • eine angemessene Wissenschaftspropädeutik in allen Fächern, um ein solides Fundament für Studium bereitzustellen.

(Anlage Konzeption zur Gestaltung der Berufs- und Studienorientierung)

Wir sind Ganztagsschule und achten verstärkt auf die Qualität der Angebote und wir wollen eine Öffnung der Schule nach außen.

  • Unsere teilweise gebundene Ganztagsschule bietet entsprechend unserem pädagogischen Konzept allen Schülerinnen und Schülern der Klassenstufen 5 bis 8 bzw. 9 eine Fülle von Bildungs- und Freizeitangeboten. Die Angebote sind pädagogisch gestaltet, um eine umfassende Persönlichkeitsentwicklung unserer Schülerinnen und Schülern zu ermöglichen, ihr Sozialverhalten zu schulen, ihr Engagement und ihre Selbstständigkeit zu fördern.
  • Wir arbeiten mit dem Schulträger und den unterschiedlichen Einrichtungen unseres Territoriums zusammen.
  • Die Schüler werden angeleitet, die örtlichen Gegebenheiten für ihre Lernarbeit und Freizeitgestaltung zu nutzen.