
Biologieunterricht mal anders – Schülerinnen und Schüler des Gymnasialen Schulzentrums Wittenburg pflanzen Bäume im Forstamt Radelübbe
Zu einem nicht alltäglichen Unterricht im Freien trafen sich die Schülerinnen und Schüler der drei 9. Klassen des Gymnasialen Schulzentrums Wittenburg mit Revierförster Peter Schuster vom Forstamt Radelübbe im Forstrevier Bantin (Pogreßer Wald) an drei Tagen im November 2022. Im Rahmen des Wahlkursunterrichts im Fach Biologie thematisieren die Schülerinnen und Schüler derzeit das Ökosystem Wald. Hier nicht nur Theorie zu vermitteln, sondern auch einmal das Gelernte in die Praxis umzusetzen und gleichzeitig neue und interessante Erfahrungen über unsere einheimischen Wälder zu sammeln, waren Ziele der Projekttage.
Förster Peter Schuster begrüßte uns im Wald und erzählte den Mädchen und Jungen auf dem Weg zu den vorbereiteten Pflanzflächen wichtige und interessante Fakten zur Flora und Fauna des Waldes. So lernten die Kinder, dass das Forstamt Radelübbe eines der wenigen FSC-zertifizierten Forstämter im Norden der Republik ist. Die Bewirtschaftung des Waldes obliegt demnach besonderer Nachhaltigkeit. Ökologische Aspekte stehen hierbei stets im Vordergrund und so wurden die von uns zu bepflanzenden Flächen u.a. durch das Pflügen der Pflanzstreifen mit Pferden und nicht mir schweren Maschinen vorbereitet. Herr Schuster erklärte weiter, wie sich die trockenen Sommer der vergangenen vier Jahre auf den Wald ausgewirkt haben und dass das Holz, welches im letzen Jahr von Lohnunternehmen eingeschlagen wurde fast ausschließlich vom Borkenkäfer befallene Bäume waren. Auch um unsere Pflanzstellen herum befanden sich noch viele kranke Bäume und Herr Schuster erklärte den Kindern, warum sie in nächster Zeit ebenfalls gefällt werden müssen. Zwei dieser geräumten Schadstellen im Wald sollten nun durch uns mit verschiedenen Baumarten wieder aufgeforstet werden.
Voller Tatendrang und bei gutem Wetter ging es dann nach kurzer Einweisung an die Arbeit. In Zweierteams pflanzten wir an drei Tagen über 2000 Bäume, u.a. Eiben, Eichen, Weißtannen, Blaufichten und Esskastanien. Die Arbeit an der frischen Luft machte allen Beteiligten viel Spaß, war aber auch ungewohnt und anstrengend. Es mussten mitunter recht tiefe Löcher in den Boden gegraben werden, um den wertvollen Pflanzen genug Raum für die Wurzeln und ein gutes Anwachsen zu ermöglichen. Nach kleineren Pausen, in denen sich ordentlich gestärkt wurde, endete das Pflanzen nach ca. drei Stunden. Auf das Geleistete waren die Kinder zu Recht stolz und auch der Teamgeist und der Zusammenhalt innerhalb der Klassen konnte an diesen Tagen sichtlich gestärkt werden. Im Ergebnis des Erreichten waren sich alle einig, dass man solche praktischen Unterrichtsgänge und vor allem solche mit einem wirklich nützlichen Ansatz für die Natur und das Klima, durchaus öfter umsetzen sollte.
M. Handorf (Biologielehrer und Klassenlehrer G9A)
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